[114]
Das Zeichenmaterial der Unterzeichung ist nicht immer mit absoluter Sicherheit zu bestimmen. Eindeutig ist die Verwendung von Kohle in dem "Bildnis einer Frau mit Tochter" und in der "Anbetung der Hirten" zu erkennen. In den anderen Fällen ist die Verwendung von Kohle durchaus wahrscheinlich, jedoch auch ein Graphitgriffel denkbar. Die Angabe, daß das Zeichenmaterial Bleistift sei, ist zumindest irreführend, da dieser in unserem heutigen Verständnis, mit einer Graphitmine versehen, eine Erfindung des 18. Jh.s ist. Die Angaben im Verzeichnis zu den Zeichnungen der Rembrandt-Schüler von Werner Sumowski, dieser spricht schlicht von einem Stift ("pencil" ), hilft hier nicht weiter. - SUMOWSKI 1985.

[115]
Jürgen Ovens verwendet zumeist ein leicht getöntes Papier, das in seinen Farbnuancen zwischen braun-gelblich und grau-gelblich changiert. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Papier immer noch recht hell ist und der heutige Zustand häufig aufgrund altersbedingter Verfärbungen dunkler erscheint.
[116]
Jürgen Ovens, "Christus als Fürbitter" nach Jan Lievens, 1650-1670 (?), (undatiert, bezeichnet: "J. Ovens f." ), Rötel /rote Kreide (?) auf Papier, 202 x 161 cm, Hamburg, Kupferstichkabinett der Kunsthalle Hamburg, Inv.-Nr. 39456. - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr., 2030, S. 4564-4565. Zum Vorbild: Jan Lievens, "Erweckung des Lazerus" , (undatiert, bezeichnet: "IL" ), Radierung, 35,9 x 31,1 cm. - HOLLSTEIN, Bd. 11, Kat.-Nr. 7, S. 8.

[117]
Jürgen Ovens, "Regentenbildnis" nach Frans Hals, 1660-1665, (undatiert, unbezeichnet), Federzeichnung auf grau-blauem Papier, grau-braune Lavierung, weiß gehöht, 10,8 x 17,3 cm, Verbleib unbekannt (ehedem: Slg. C. G. Boerner, Düsseldorf). - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr., 2079x, S. 4664-4665. Das Blatt wurde ehedem als Studie von Frans Hals betrachtet; vgl. Angaben bei Werner Sumowski. Zum Vorbild: Frans Hals, "Die Vorsteher des St. Elisabeth-Hospitals in Haarlem" , 1641, Öl auf Leinwand, 153 x 252 cm, Haarlem, Frans-Hals-Museum (Leihgabe des St. Elisabeth-Hospitals, Haarlem), Inv.-Nr. 1-114. - SLIVE 1989, Kat.-Nr. 54.
[118]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 101, S. 253 u. S. 36, 281, 292; - SCHLÜTER-GÖTTSCHE 1974 (2), S. 104-105; - ders. 1978 (1), S. 10; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2038, S. 4580-4581.
[119]
Anton van Dyck, "Bildnis der Anna van Thielen mit Tochter" (Gemahlin des Malers Theodor Rombouts), Öl auf Eichenholz, 122,8 x 90,7 cm, um 1632, München, Bayerische Staatsgemälde-sammlungen, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 599 (Pendant zu Inv.-Nr. 603; Anton van Dyck, "Bildnis des Malers Theodor Rombouts" , Öl auf Eichenholz, 122,9 x 90,8 cm, um 1632; - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 517). - MÜNCHEN 1986, S. 188-189; - MÜNCHEN 1996, Kat.-Nr. 35, S. 134-136; - Ausst.-Kat. MÜNCHEN 1999, Kat.-Nr. 17, S. 54-58; - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 518; - VLIEGHE 1989, S. 145-157.
Zur Deutung der Dargestellten vgl.: - MÜNCHEN 1996, Kat.-Nr. 35, S. 134-136; des weiteren wird die Identifizierung am umfangreichsten im Bestandskatalog der Alten Pinakothek München geschildert: - MÜNCHEN 1986, S. 188-189. Dem gegenüber steht die frühere Deutung der Portraitierten als Ehefrau und Tochter des Bildhauers Colyn de Nole.
[120]
SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2038, S. 4580.
[121]
Provenienz: Vermächtnis Eduard Georg Harzen (1790-1863, Kunsthändler u. Sammler) 1863. u Eduard G. Harzen: - Ausst.-Kat. HAMBURG 1994, S. 7-8.
[122]
Die Formulierung findet sich in der zweiten Zeile der Bildunterschrift und bezeichnet das Gemälde als "das Schönste (oder auch das Typischste /Gelungenste) von Anton van Dyck" , das Jürgen Ovens gesehen habe.
[123]
Sowohl die einfassende Rahmung durch eine Tuschelinie entlang der oberen Kante als auch die Aufschrift sind durch die Verkleinerung des Blattes angeschnitten.
[124]
Niederländisch; ic = ich. Hier: ie (sic!); offensichtlich ein Schreibfehler.
[125]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 101, S. 253; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2038, S. 4580.
[126]
Als Besitzer des Gemäldes wird ein Herr Leers /Leerse genannt, der als Sebastian Leerse (1584-1664), ein Antwerpener Kaufmann, zu identifizieren ist. Zu Sebastian Leerse: - KASSEL 1996, Textbd., Kat.-Nr. GK 123. Anton van Dyck hat Sebastian Leerse und dessen Frau porträtiert. Anton van Dyck, "Familienbildnis des Sebastian Leerse mit Frau und Sohn" , um 1630/1632, Öl auf Leinwand, 112,6 x 164,6 cm, Kassel, Staatliche Museen Kassel, Schloß Wilhelmshöhe, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. GK 123. - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 539.
[127]
Niederländisch; fraai = schön, hübsch, zierlich. Hier als Superlativ verwendet. Das Gemälde wird als "das Schönste von Van Dyck" bezeichnet. Vor dem Hintergrund, daß Jürgen Ovens dieses Gemälde für seine Nachzeichnung ausgewählt hat, ist "dat fraijste" zwar nicht wörtlich, jedoch inhaltlich besser noch als "das Gelungenste" oder "das Typischste" von Anton van Dyck zu übersetzen.
[128]
Niederländisch; gracelick = zierlich; (in übertragener Bedeutung) schwungvoll.
[129]
Niederländisch; los = (1. Bedeutung) frei; (2.) lose, locker; (3.) ungezwungen, unbefangen, flüchtig.
[130]
Niederländisch; schaduw = Schatten; schaduweties = kleine Schatten.
[131]
Niederländisch; plas = Ort, Platz, Stelle.
[132]
Niederländisch; verbliven = sowohl aus- als auch verbleiben möglich.
[133]
Vgl.: "Bei meinem Herrn Leerse zu Antwerpen habe ich dieses Gemälde / gesehen es ist das schönste von Van Dyck das ich gesehen / habe es danach mit der Grazie gezeichnet, gut / koloriert und lose /flüchtig in Affekten wahrgenommen / es zeigte d. kleinen Schatten schnell in ihrem Platz / doch milde, daß sie ihr Verbleiben / Ausbleiben nehmen." - HECHT 1994, S. 30; dergl. (in Auszügen): - SCHMIDT 1922 (1), S. 292.
[134]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 24, S. 238 (Abb. 15), S. 26, S. 119-120; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2035, S. 4574-4575.
[135]
Als Vorlage zu dieser Zeichnung wird ein Gemälde von Anton van Dyck angenommen. Werner Sumowski benennt als mögliches Vorbild die "Beweinung Christi" in Antwerpen (Kat.-Nr. 718). - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2035, S. 4574. Die Identifizierung des Vorbildes ist jedoch nicht zwingend. Zur Diskussion stehen die Gruppen der eigenhändigen Fassungen von Anton van Dyck (- LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 718, 719, 720, 721) und der Wiederholungen (- LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. A 165/1-3, Kopien zu: Kat.-Nr. 718).
[136]
Die oberen Ecken sind beschnitten.
[137]
Zur Datierung: - SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 24, S. 238, vgl. S. 26; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2035, S. 4574. Vgl.: - das folgende Unterkapitel zur Aufschrift.
[138]
Anton van Dyck, "Beweinung Christi" , um 1628, Öl auf Leinwand, 303 x 225 cm, Antwerpen, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten. - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 718.
[139]
Als weitere eigenhändige Fassung gilt: Anton van Dyck, "Beweinung Christi" , um 1628, Öl auf Leinwand, 114 x 100 cm, Museo del Prado. - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 719. Vgl.: - MADRID o. J., Bd. 1, Kat.-Nr. 1475. Zu den Kopien: - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. A 165/1-3. Darüber hinausgehende Fassungen der Darstellung der "Beweinung Christi" von Anton van Dyck kommen aufgrund fehlender Ähnlichkeit nicht in Betracht. - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 720, 721; dergl.: - Kat.-Nr. 267 (Kopien: A 34a /1-7, A 35).
[140]
Die Provenienz der Antwerpener Fassung der  "Beweinung Christi" weist darauf hin, daß sich das Gemälde bis auf eine Unterbrechung in napoleonischer Zeit immer in Antwerpen und zudem in öffentlichem Besitz befand. - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 718.
[141]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 101, S. 253 u. S. 36, 281, 292; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2038, S. 4580-4581. Jürgen Ovens vermerkt zu dem Gemälde der "Bildnis der Anna van Thielen mit Tochter" , daß er es "bij mijn Heer Leers tot Antwerpen" gesehen habe.
[142]
Vgl.: "Marientod" nach Caravaggio (- SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2104x, S. 4714); insbesondere "Heilige Familie mit Johannesknaben" nach Sebastiano del Piombo (- SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2036, S. 4576).
[143]
Vgl.: Binnenzeichnung des Körpers Christi ( " Beweinung Christi" ) und des hl. Sebastian ( " Heiliger Sebastian mit zwei Engeln" ) nach Anton van Dyck (- SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2037, S. 4578).
[144]
Niederdeutsche Mischform (niederländisch; hochdeutsch: Freibrüstigkeit) Freybostigkeit = Frei-mütigkeit.
[145]
Niederländisch; vrouw = Frau.
[146]
"Mevrouw Hoeff Räthin Vrouw Gloxinsche" = (meine) Frau Hof-Rätin (Frau) Gloxin; Margareta Gloxin (geb. Juggertin) verheiratet mit Hof- und Kanzleirat Balthasar Gloxin im Dienst der Gottorfer Herzöge.
[147]
Zur Transkription: - SCHMIDT 1922 (1), S. 120; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2035, S. 4574.
[148]
SCHMIDT 1922 (1), S. 120.
[149]
Zum Epitaph: - HAUPT 1997, S. 412.
[150]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 24, S. 238 u. S. 120. Vgl.: - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2035, S. 4574.
[151]
Balthasar Gloxin ist am 01.09.1654 gestorben. Agneta /Anna Ovens, die Mutter des Künstlers, verstarb am 17.10.1657. Harry Schmidt fügt hinzu, daß sich Jürgen Ovens, als seine Mutter starb, in Holland aufhielt und nimmt deshalb eine Entstehung der Zeichnung vor dem letzten, gesicherten Aufenthalt des Künstlers in Tönning an (01.09.1657). - SCHMIDT 1922 (1), S. 120.
[152]
Der kunsthistorische Begriff des Modellos, der fast ausschließlich auf Ölskizzen als Vertrags- und Arbeitsmodell verwendet wird, erscheint mir, auf diese Federzeichnung von Jürgen Ovens übertragbar zu sein.
[153]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 30, S. 239 u. S. 33, S. 292; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2037, S. 4578-4579.
[154]
Das zugrunde liegende Vorbild ist nicht eindeutig zu bestimmen. Harry Schmidt benennt eine Darstellung in der Eremitage von St. Petersburg. - SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 30, S. 239; Vgl.: - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2037, S. 4578. Anton van Dyck, "Hl. Sebastian" ,  Öl auf Holz, 147 x 108 cm, zuletzt: St. Petersburg, Eremitage (Verbleib unbekannt).- SCHAEFFER 1909, S. 101; - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 674. Eine weitere Fassung: Anton van Dyck, "Heilige Sebastian" , Öl auf Leinwand, 160 x 155 cm, Turin, Galleria Sabauda; - LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 673. Die Angabe zur provenienz besagt in der eigenhändigen Aufschrift des Künstlers, daß sich das von Jürgen Ovens kopierte Werk in der Sammlung des Jan Six befunden habe (- SCHMIDT 1922 (1), S. 33), hilft letztlich nicht weiter. Zum einen hat sich kein derartiges Gemälde in der Sammlung der Familie Six erhalten (heute: Six-Stichting, Amsterdam), zum anderen lassen sich die Provenienzen der erhaltenen Fassungen nicht auf besagte Sammlung zurückbeziehen.
[155]
Der Zeichenträger ist gut erhalten, ebenso wie die Zeichnung selbst. Lediglich zwei fleckige Stellen sind als Beschädigungen zu erkennen. Zu einem unbekannten Zeitpunkt ist wahr-scheinlich stark verdünnte Tusche (?) auf das Papier gelangt. Während die Tuschezeichnung im Bereich des oberen Fleckes (Laubwerk) unversehrt geblieben ist, sind die Linien im unteren Teil (Harnisch) durch das Aufweichen des Papiers ausgeblutet.
[156]
SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2037, S. 4578.
[157]
Provenienz: Eduard Harzen. Vgl. Anm. 121.
[158]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 30, S. 239. 
[159]
LARSEN 1988, Bd. 2, Kat.-Nr. 673.
[160]
Die rahmende Einfassung auf der rechten Seite fehlt und wurde wahrscheinlich abgeschnitten. Des weiteren ist die Tuschelinie zur Linken angeschnitten, und eine Verkleinerung des Blattes ist auch für den oberen und unteren Rand anzunehmen, da die Blattgröße insgesamt dem Bildausschnitt angepaßt worden zu sein scheint. Als Vergleich hierzu sind die Blätter im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen heranzuziehen, die noch über ihren originalen Rand verfügen, und zeigen, daß Jürgen Ovens für gewöhnlich zwischen der Zeichnung und dem Blattrand einen deutlichen Streifen unbearbeitetes Papier stehen ließ.
[161]
Die Kohlezeichnung ist deutlich am hl. Sebastian (Oberkörper, Oberschenkel, Knie und Fuß),  am stehenden Engel (Schulter, Gewand), im Baum und in der Landschaft und in dem Teil der Rüstung im Vordergrund zu erkennen.
[162]
Jan Six, Kaufmann, Kunsthändler und - sammler, öffentliche -mter als Schöffe und Bürger-meister von Amsterdam. Zu Jan Six: - MÖLLER 1996, S. 810. Zur Beziehung zwischen Jürgen Ovens und Jan Six: - SCHMIDT 1922 (1), S. 32-33.
[163]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 30, S. 239 u. S. 33; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2037, S. 4578.
[164]
A: V. D. = Anton van Dyck.
[165]
Übersetzung bei: - SCHMIDT 1922 (1), S. 292.
[166]
"Heilige Familie mit Johannesknaben" nach Sebastiano del Piombo. SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 16; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2036. Vgl. dazugehörige Aufschrift (Auszug): "... insonderheit it christkind, en de Marijen Tronij, ..." .
[167]
"Bildnis einer Frau mit Tochter" nach Anton van Dyck. SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 101; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2038. Vgl. dazugehörige Aufschrift (Auszug): "... toondes d. schaduweties snell in hünne plas doch milde. dad si hun verbliven nehmen."
[168]
Zu den Originalen im Nachlaßinventar: Inv.-Nr. (der Originale) 9 (Parmigianino), 17 (Giorgione); zu den eigenhändigen Kopien nach italienischen Vorbildern von Jürgen Ovens: Inv.-Nr. (der Originale) 5 (Sebastiano del Piombo), 37 (Palma il Vecchio /il Giovane(?)), 82 (Giovanni Benedetto Castiglione), 92 Parmiganino; zu den weiteren Kopien: Inv.-Nr. (der Kopien) 1 (Giovanni Benedetto Castiglione), 20 (Parmigianino), 37 (Calabrese), 65 (Paolo Veronese), 76 u. 88 (Tizian).
[169]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 16, S. 237, (Abb. 29) u. S. 144, S. 292-293; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2036, S. 4576-4577; - HECHT 1996, S. 14-18.
[170]
Die von Jürgen Ovens verwendete Vorlage war mit großer Sicherheit keines der bekannten Originale von Sebastiano del Piombo, sondern eine der zahlreichen Kopien. Vgl.: - HECHT 1996, S.17-18. Harry Schmidt benennt eine der Kopien als wahrscheinliches Vorbild (Wallraf-Richartz-Museum in Köln, 1942 zerstört; - DUSSLER 1942, Kat.-Nr. 38b, S. 137; - LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65a). - SCHMIDT 1922 (1), S. 292-293. Die Annahme von Harry Schmidt ist jedoch durch die fehlende Provenienz nicht zu überprüfen. Gleiches gilt auch für die anderen Kopien. Für den späteren Vergleich wird die als eigenhändig geltende Fassung in der Národní Galerie zu Prag herangezogen.
[171]
Provenienz: Eduard Harzen. Vgl. Anm. 121.
[172]
Vielleicht hat Sebastiano del Piombo (seit 1510 in Rom) die Besonderheit der Komposition, die entgegengesetzte Ausrichtung zwischen Kopf- und Körperhaltung der Marienfigur, vielleicht angeregt von den Figuren der Sixtinischen Kapelle (1508-1512), von Michelangelo über-nommen. Vgl.: - HECHT 1996, S. 20.
[173]
Der Typus der Darstellung der ‘ Madonna del velo‘ geht auf das Vorbild von Raffael zurück, der die Beziehung zwischen Mutter und Kind in bildfüllender Nahsicht schildert, verbunden mit dem Handlungsmotiv des Ver- oder Enthüllens des Kindes. Vgl.: - HECHT 1996, S.20. Raffaelo Santi (Raffael), "Heilige Familie" gen. "Madonna del Popolo" /" Madonna di Loreto" , Öl auf Holz, 121 x 91 cm, Chantilly, Musée Condé, Inv.-Nr. 40. - CHANTILLY 1988, Kat.-Nr. 68.
[174]
Variante A: Sebastiano del Piombo, "Heilige Familie mit Johannesknaben" , um 1530, Öl  auf Holz, 120 x 92,5 cm, Prag, Národní Galerie. - LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65, S. 121-122; - HIRST 1981, S. 137-139. Kopien dieser Variante befinden sich u. a. in italienischem (Öl auf Holz, 127 x 91 cm, Versteigerung am 22.01.1931 New York) (- LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65b; - DUSSLER 1942, Kat.-Nr. 38a) und englischem Privatbesitz (Öl auf Holz, 122 x 96,5 cm, Sammlung des Earl of Northampton, Ashby Castle) (- LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65c), im Meadows Museum in Dallas (Öl auf Holz, 130 x 99 cm) (- LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65d) und drei weitere Exemplare in der Sammlung Weitzner /London (Öl auf Leinwand, 129 x 106 cm, ehedem Minneapolis Institute of Arts), im Bass Museum in Miami Beach und in der Sammlung Volterra in Florenz. - LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65, S. 114-115. Eine weitere Fassung (Öl auf Leinwand, 124 x 98 cm, ehedem Wallraf-Richartz-Museum in Köln, 1942 zerstört) bei: - DUSSLER 1942, Kat.-Nr. 38b, S. 137; - LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 65a. Harry Schmidt vermutet, daß die Fassung aus dem Wallraf-Richartz-Museum Köln wahrscheinlich das Vorbild für die Zeichnung von Jürgen Ovens gewesen sei. - SCHMIDT 1922 (1), S. 292-293.
Die Fassung im Meadows Museum in Dallas unterscheidet sich gegenüber allen anderen Gemälden durch einen veränderten Hintergrund, der einen weiten Ausblick in eine Landschaft gewährt. Dennoch befindet sich die Szene, wie das Architekturmotiv einer Säule zeigt, in einem Innenraum, so daß erst die Zeichnung von Jürgen Ovens eine Verlagerung der Szene ins Freie vornimmt.
Variante B (seitenverkehrt zu Variante A): Sebastiano del Piombo, "Heilige Familie mit Johannesknaben" , um 1530, Öl auf Schiefer, 118 x 88 cm, Neapel, Museo Nazionale di Capodimonte. - DUSSLER 1942, Kat.-Nr. 38; - LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 91, S. 121-122; - HIRST 1981, S. 84-86 und. S. 137. Zu den Kopien zählen eine Fassung in unbekanntem Privatbesitz (ehedem Duke of Leinster; zuletzt: London, Kunsthandel, 1930) (Öl auf Holz, Format unbekannt) (- LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 91a; - DUSSLER 1942, Kat.-Nr. 38d) und eine weitere von Marcello Venusti (1512/ 1515-1579) (Öl auf Holz, 102 x 74,8 cm) (ehedem aus S. Giovannino im Kloster von Montecassino; zuletzt: Amsterdam, Versteigerung am 02.04.1973) (- LUCCO /VOLPE 1980, Kat.-Nr. 91b). Die Zuschreibung einer Kopie an Marcello Venusti, wie sie von Mauro Lucco und Carlo Volpe vorgenommen wurde, findet sich nicht in der neuesten Monographie zu diesem Künstler wieder. Vgl.: - KAMP 1993.
[175]
Zur Provenienz der Kopien nach Sebastiano del Piombo ist aus den Monographien nur wenig zu erfahren. Vgl.: - DUSSLER 1942, Kat.-Nr. 38, S. 136-137; - LUCCO /VOLPE 1980, S. 114-115, 121-122; HIRST 1981, S. 84-86, 137-139, bes. Anm. 46 (S. 84).
[176]
Jürgen Ovens benennt als Besitzer des Gemäldes Heinrik Scholten in Amsterdam. - SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 16, S. 237, S. 292; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2036, S. 4576.
[177]
Die Szene wird in keiner der bekannten Gemälde-Kopien in eine Landschaft versetzt, so daß die Übertragung tatsächlich eine originäre Leistung von Jürgen Ovens ist.
[178]
Spuren der Unterzeichnung finden sich am Johannes entlang der Schulterpartie, der Haare und der linken Hand und am Joseph entlang des Oberarms, der Hand und der einzelnen Finger. Als Be-sonderheit zu allen anderen Blättern lassen sich entlang der einfassenden Rahmung Kohlestriche zur Linken ausmachen, so daß auch der gewählte Bildausschnitt durch eine Vorzeichnung angedeutet wurde.
[179]
Henrico Scolten = Henrik /(Heinrich) Scholten. Vgl. Anm. 176.
[180]
Jürgen Ovens schreibt "woewel" (sic!) statt "hoewel" , was offensichtlich ein Schreibfehler ist. Niederländisch; hoewel = obwohl.
[181]
Zur Abschrift des Textes in niederländischer Sprache, siehe: - SCHMIDT 1922 (1), Kat. B 16, S. 237; - SUMOWSKI  1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2036, S. 4576; - HECHT 1996, S. 10.
[182]
Niederländisch; tekening = Zeichnung; hier: besser inhaltlich (allgemeiner) als "Darstellung" zu übersetzen.
[183]
Vgl.: "Sebastiano del Piombo, bei Henrico Scholten. / Eine überaus große Kraft von Schilderung, / und nicht erst jetzt, sondern schon lange bestehend, / in einer Fläche, insbesondere das Christkind, / und das Marien Gesicht, alles von einander / losgehoben, daß es lose zu sein scheint in / dem äußersten Maß von Schönheit von Zeichnung obwohl es im Ganzen etwas bläulich koloriert ist." - HECHT 1996, S. 17; dergl. (in Auszügen): - SCHMIDT 1922 (1), S. 292.
[184]
Jürgen Ovens, (nach Sebastiano del Piombo) "Heilige Familie mit Johannesknaben und hl. Elisabeth" , Hauptbild des sog. "Ovens-Epitaph" , um 1670, Öl auf Leinwand, 145 x 126 cm, Tönning, St. Laurentius. - SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. 27, S. 144-145, (Abb. 60); - OBERDIECK 1939, S. 212-213, (Abb. 150); - HECHT 1996, S. 9-24. Werner Sumowski führt das Hauptbild des "Ovens-Epitaphs" nicht in seinem Katalog auf, obwohl er die dazugehörigen Portraits (Kat.-Nr. 1525, 1526; - Bd. 3) erfaßt. Vgl.: - SUMOWSKI 1983, Bd. 3 u. Nachträge I., II. (Bd. 4, 5).
[185]
Nachlaßinventar von 1691, Inv.-Nr. 5 (der Originale), S. 56. "Ein Original von H. OVENS worauff Maria Mit dem Christkindgin mit einem schönen Rahmen, soll in der Kirch VerEhret werden ..."
[186]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 31, S. 239; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2104x, S. 4714-4715. Im Verzeichnis der Caravaggio-Kopien von Alfred Moir ist der "Marientod" von Jürgen Ovens nicht verzeichnet. Vgl.: - MOIR 1976, Kat.-Nr. 33, S. 99; - ders. 1972, Kat-Nr. 9, S. 139-140.
[187]
Michelangelo Merisi da Caravaggio, "Marientod" , 1601-1602 (?)/1605-1606, Öl auf Leinwand, 369 x 245 cm, Paris, Musée du Louvre, Inv.-Nr. 54. - PARIS 1981, S. 160. Die Identifizierung der von Jürgen Ovens umgesetzten Vorlage fehlt bei Harry Schmidt. - SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 31, S. 239. Der "Marientod" , geschaffen für die Kirche Santa Maria della Scala in Rom, gelangte bereits 1607 in den Besitz der Gonzaga in Mantua (Francesco, später Vincenzo) und von dort in der Sammlung Charles I. von England (1627 bis 1649). Über den kontinentalen Kunsthandel wurde es durch Vermittlung von Everhard Jabach 1671 für Ludwig XIV. von Frankreich erworben. - PARIS 1981, S. 160. Vgl.: - HIBBARD 1983, S. 198-206; - LOIRE /BREJON de LAVERGN+E 1990, S. 58-61.  
[188]
Werner Sumowski führt in seinem Katalog allein bei dieser Zeichnung (zu den hier behandelten Blätter) etwas zur Beschaffenheit des Papiers aus. Die Zeichnung sei auf "yellow-gray paper" gefertigt. - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2104x, S. 4714. In Betrachtung aller zur Gruppe der Nachzeichnungen gehörigen Blätter ist festzustellen, daß auch die anderen Zeichnungen auf diesem getönten und für Jürgen Ovens typischen Papier gearbeitet sind. Die Beschreibung des Papiers ( " yellow-gray paper" ) geht bei Werner Sumowski offenbar auf den gleich lautetenden Eintrag bei Harry Schmidt zurück ( " gelblich-graue(s) Papier" ). - SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 31, S. 239. Die technischen Angaben sind bei Werner Sumowski auch in anderen Fällen problematisch, da beispielsweise die Unterzeichnung der Kat.-Nr. 2038, 2062, 2103x u. 2104x genannt wird und zugleich bei den Kat.-Nr. 2035, 2036 u. 2037 fehlt.
[189]
Provenienz: Eduard Harzen. Vgl. Anm. 121.
[190]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 5, S. 235; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2062, S. 4630-4631.
[191]
Unbekanntes Vorbild; wahrscheinlich italienisch, vielleicht aber auch nach einer Zeichnung Anton van Dycks, die auf eine Vorlage von Tizian zurückgeht.
[192]
Die Aufschrift "1617" ist eine jüngere Zufügung des späteren Besitzers und bezeichnet die Inv.-Nr. des Kunstvereins Bremen.
[193]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 13; - SUMOWSKI 1985, Bd. 9, Kat.-Nr. 2103x, S. 4712-4713.
[194]
Vgl. Anm. 191.
[195]
Der sog. Tintenfraß wird durch die Verwendung eisensulfathaltiger Farbstoffe verursacht, die Schwefelsäure abspalten. Vgl.: - KÜHN 1974, Bd. 1, S. 107.
[196]
Über die genauere Zusammensetzung des Malmaterials kann letztlich nur eine naturwissenschaft-liche Untersuchung Aufschluß geben.
[197]
SCHMIDT 1922 (1), Kat.-Nr. B 14, S. 236 (Abb. 89). Nicht erfaßt bei: - SUMOWSKI 1985, Bd. 9. Werner Sumowski erwähnt das Blatt (Kunstverein Bremen, Kupferstichkabinett der Kunsthalle) lediglich unter der Kat.-Nr. 2103x (Statens Museum for Kunst Kopenhagen, Den Kongelige Kobberstiksamling, o. Inv.-Nr.), die eine Variante gleichen Themas darstellt.
[198]
Vgl. Anm. 191.